Parteien: Nur was sich ändert bleibt.
Nahezu hilflos muss ich mit ansehen, wie die Partei (SPD) selbstverschuldet ihren Niedergang beschreitet. Erstmals wende ich meine Gedanken an einen gewählten Abgeordneten. Erfahren aus vielerlei Untersuchungen über die Einstellungen der Verbraucher bzw. Kunden sind mir die Ursachen über die Beziehungen zu Unternehmen bzw. Institutionen bekannt.
Unter der Überschrift: "Das Aufkommen von Populismus: Ein Versagen der Institutionen" habe ich in meinem Blog (https://www.market-consulting.eu/l/das-aufkommen-von-populismus-ein-versagen-der-institutionen/) bereits über die Problematik des Umgangs mit dem "entwurzelten" Bürger geschrieben.
Der Niedergang der Partei hatte sich bereits seit vor über 10 Jahren abgezeichnet. Abgetan als Betriebsunfall ging man die Opposition und später als Junior in die Groko. Es war voraus zu sehen: "Es muss erst noch schlechter kommen, damit es besser werden wird!" Wie bei vielen Unternehmen auch, fällt der Change schwer für eine Strategie, seine Mitglieder bzw. seine Kunden zu halten, geschweige neue zu gewinnen. Weder bei den Kirchen noch bei den Parteien sind entsprechende Maßnahmen zu erkennen, wo doch das Internet mehr denn je Marken in ihrem Dasein gefährdet.
"All business is local". Diese Aussage gilt auch für eine Partei. Der Wahlkampf in meinem Umfeld war dafür symptomatisch: Außer einer Plakatierung gab es keinerlei Dialog oder Ansprache der Parteien an die Wähler. Es geht bei Parteien schließlich auch um Beziehungen. Eine mehr oder weniger "anonyme" Kommunikation über die Online-Medien bringt keine Gewinne. Die so genannten Leads erfolgen erst über Interaktionen mit den Kunden/Wählern - auch persönlich. Das Aufkommen von Populismus wurde zwar über die sozialen Medien erleichtert und geschürt, ist jedoch kein Tool, um die Ursachen anzugehen.
Das zentrale Thema "Gerechtigkeit" halte ich zur Bewältigung
der Zukunftsaufgaben für richtig und notwendig. Die weiter wachsende Spreizung
zwischen arm und reich, die insbesondere zu großen Problemen finanzieller Art
für die Rentnergenerationen führen wird, bedingt hierzu eine Zukunftsstrategie.
Aus meiner Arbeit ist mir dies längstens bekannt. Hierzu und auch generell sind Anreize zu schaffen, dass sich auch
die jüngere Generation in eine Partei einbringen kann.
Eine Partei muss ihre Mitglieder begeistern, nur dann werden sie auch die wichtigsten Botschafter! Sie muss intern die Voraussetzungen schaffen, um mit mehr Demokratie die Menschen einzubinden: Bewerber für öffentliche Ämter sollten sich stets an der Basis bewerben und von Ihnen im Vergleich zu Mitstreitern wählen lassen (lokal, regional, national). Eine Partei muss sich ständig im Dialog mit den Bürgern befinden und damit vermeiden, dass ihre Wähler die Bindung zu ihr verlieren..